Sie denken darüber nach, Imker/in zu werden? Wunderbar! Zunächst sollte hier erwähnt werden: Die Imkerei ist eine Wissenschaft für sich – aber keine Angst, in erster Linie macht sie Spaß und jeder von uns hat mal klein angefangen. Ein schöner Aspekt der Bienenhaltung ist, dass sie keine Altersgrenze kennt. Ob schon als Jugendlicher oder im Rentenalter – Imker finden sich in allen Altersgruppen.
Bevor Sie sich Bienen, Ausrüstung und Material anschaffen, sollten Sie sich die Frage stellen, ob die Bienenhaltung etwas für Sie ist. Wir möchten Sie bestimmt nicht abschrecken, man sollte sich jedoch über die Voraussetzungen und den Aufwand vorab im Klaren sein:
- Imkerei findet in der Natur statt. Sie sollten gerne draußen sein und außerdem keine Angst vor Insekten und gelegentlichen Stichen haben. Sollte bei Ihnen eine Bienengiftallergie bekannt sein, dann ist das Imkern in Schutzkleidung zwar trotzdem möglich, Sie sollten sich aber des Risikos bewusst sein.
- Aller Anfang ist schwer. Rechnen Sie mit 1 bis 2 Jahren, bis die Handgriffe sitzen und Sie genügend Wissen und Erfahrung gesammelt haben, um Ihre Völker selbständig zu betreuen (es gilt aber auch der Grundsatz: Man lernt nie aus!)
- Es bedarf Zeit, Geduld, Kontinuität und Beharrlichkeit. Wir sind als Imker vor allem auch Tierhalter und Naturschützer.
- Frühjahr und Sommer sind Hochsaison. Während dieser Zeit gibt es einiges zu tun und die Arbeiten sind teilweise körperlich anstrengend. Im Winter ist es ruhiger.
- Die Arbeit mit den Bienen ist wetterabhängig. Leider richten sich die Bienen nicht nach unseren Terminplänen, sondern in erster Linie nach dem Wetter. Da muss man schon mal spontan einen Arbeitseinsatz ein- oder auch verschieben.
- Der Standort ist entscheidend. Bienen fühlen sich nicht überall wohl. Idealerweise steht der Stock geschützt und nah an Trachtpflanzen. Am besten schaut sich ein erfahrener Imker Ihre Möglichkeiten direkt vor Ort an.
- Sie brauchen etwas Platz zur Unterbringung des Materials. Vor allem im Winter sollte Ihr Material (Zargen, Rähmchen, Wachs, Gerätschaften, …) an einem wettergeschützten Platz verstaut werden. Idealerweise steht Ihnen ein trockener Raum zur Verfügung.
- Die Kosten für den Einstieg in die Imkerei lässt sich pauschal schwer beziffern. Als grobe Richtlinie kann man bei 3-4 Völkern mit ca. 1.600 € rechnen. Der Verein besitzt selbst viele größere Ausrüstungsgegenstände, die Sie ausleihen können. Wir beraten Sie aber gerne individuell.
- Reich wird man damit nicht. Allerdings lassen sich die laufenden Kosten durch den Honigverkauf schon mit wenigen Völkern decken. Ab 15 bis 20 bleibt dann auch ein bisschen was über.
Alles kein Problem? Schön, dann kann’s ja losgehen!
Ein schöner (und günstiger) Anfang ist es natürlich, im Frühjahr mit einem Jungvolk / Ableger zu starten und die rasante Entwicklung eines Bienenvolks zu beobachten. Dann gibt es im ersten Jahr aber evtl. noch keine Honigernte. Wer nicht so lange warten möchte und Geld zum Investieren übrig hat, kann auch mit 2-3 Wirtschaftsvölkern starten. Im Verein finden Sie sicher einen Ansprechpartner, der die Funktion eines „Imker-Paten“ übernehmen und Sie bei den ersten Schritten begleiten könnte. Nach und nach lässt sich die Zahl Ihrer Völker dann aufstocken.
Zu Beginn brauchen Sie auch noch nicht alle Gerätschaften. Eine gewisse Grundausstattung ist zwar notwendig, der Verein besitzt aber selbst viele größere Ausrüstungsgegenstände, die Sie ausleihen können. Anschaffungen zum Start: eine Beute pro Volk (wir empfehlen Magazin-Beuten inkl. Zargen, Deckel und Rähmchen), Schutzkleidung inkl. Schleier und Handschuhen, Smoker, Stockmeißel, Abkehrbesen, Mittelwände – und natürlich die Bienenvölker selbst. Bitte lassen Sie sich von uns beraten, bevor Sie unnötig Geld ausgeben!
Dies ist lediglich ein Einblick in die Imkerei. Wenn Sie noch Fragen haben oder am liebsten gleich loslegen wollen, melden Sie sich doch bei uns oder kommen Sie einfach beim nächsten Imker-Treffen vorbei!
